Bildungspolitik
Bildung und Ausbildung hatte in Aue schon immer einen hohen Stellenwert, unsere weiterführenden Schulen und Berufsschulen hatten und haben einen guten Ruf.
Wichtig ist, dass auch gut ausgebildete Menschen in dieser Stadt leben und sie mit gestalten.
Bereits im Kindergarten und Grundschulbereich werden die Kinder an viele interessante Themen herangeführt. Mir ist wichtig, dass sie auch da schon mehr den Charakter unserer Industriestadt erfahren. Denn wir brauchen auch in Zukunft erfindungsreiche fleißige Leute. Die Forscherwerkstatt leistet dazu schon einen sehr guten Beitrag.
Unternehmer sollten in den höheren Klassenstufen berichten.
Sachsen hat in der Forschungs- und Entwicklungslandschaft eine hohe Dichte erreicht, das muss die nächste Generation erhalten und weiterführen!
Handlungsbedarf sehe ich als Oberbürgermeisterin in der Frage des Grundschulstandortes Heidelsberg. Dem Stadtrat muss eine umfassende Darstellung aller Vor- und Nachteile von Beibehaltung des Standortes, Umzug in die Pestalozzi-Schule oder Umzug in die GS Auerhammer dargelegt werden und dann muss unter stadtplanerischen und finanziellen Aspekten entschieden werden und nicht im Alleingang durch eine Stadtverwaltung!
Wirtschaft
In den letzten Jahren gab es in der Stadt Aue Investitionen in Bereichen bereits bestehender Industrieunternehmen. Für Neuansiedlungen mangelte es entweder an Platz oder an ungenügender Erschließung, so dass Interessenten in anderen Gewerbegebieten leider schneller bedient wurden. Die Freien Wähler konnten auch nicht verhindern, dass teuer erschlossenes Gewerbegebiet in Alberoda an ein Unternehmen ging, welches überwiegend Lagerplatz benötigt und kaum Arbeitsplätze bereitstellt.
Um zukünftige finanzielle Herausforderungen in der Stadt Aue stemmen zu können, sehe ich die Priorität in der Aufrechterhaltung der guten Wirtschaftssituation in Aue sowie weiterer Gewerbeansiedlung.
Um den Erweiterungsbedarf ansässiger Unternehmen zu ermitteln, hatten die Freien Wähler bereits vor einigen Jahren in das Rathaus einladen lassen. Das Gewerbegebiet, welches auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes entstehen soll, ist mit seinem flachen Geländeverlauf, in dieser Größenordnung und mit seiner Vekehrsanbindung (Bahnnetz und Autobahnzubringer) im Erzgebirgskreis einmalig.
Auch wenn die Verkaufsverhandlungen des Bahngeländes mit der Deutschen Bahn AG sich als langwierig und schwierig gestalten, sollten die Vorbereitungen für eine aktive Vermarktung parallel betrieben werden. Ebenso ist für das Gewerbegebiet Alberoda II die Industrieansiedlung zu intensivieren. Trotz Zugehörigkeit zum Erzgebirgskreis sollte die Stadt Aue bei der Wirtschaftsförderung in eigener Konzeption vorgehen.
Auer Unternehmen zählen zu industriellen Schwerpunktunternehmen ihrer Branche. Welchen Beitrag wir auf kommunalpolitischer Ebene leisten können, um den Mittelstand in seiner Kleinteiligkeit, Exportorientierung, Verzahnung mit Konzernen und in seinem Stand in der Wertschöpfungskette zu unterstützen, das muss durch regelmäßigen Kontakt ermittelt und getan werden.
Zur Standortentwicklung gehört auch das zähe Ringen um Fachkräfte, welches bei Rückkehrern in die Frage mündet „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?“. Die Stadt Aue kann in diesem Zusammenhang auf Lebensqualität im Wohn- und Ausbildungsbereich, aber auch im Kultur- und Sportbereich verweisen. Eine Marketing- Initiative zur Werbung an Rückkehrer hatten wir Freien Wähler per Antrag in den Haushaltsplan 2012 mit 20 T€ eingebracht, dieser wurde jedoch durch den amtierenden Oberbürgermeister und andere Fraktionen abgelehnt. Die Industrie- und Gewerbevereinigung Aue e.V. unterstützt diesen Weg erfolgreich, in den Bereichen Vernetzung und Konzeption müsste der Stadt Aue eine aktivere Rolle zukommen.
Für eine Oberbürgermeisterin wird dieses Thema immer Chefsache sein.
Stadtentwicklung
Konzeption Sport und Gewerbe Zeller Berg/ Am Bahnhof
Es gibt aktuell keine Gesamtkonzeption zu folgenden Themen:
- kurz- und mittelfristige Verkehrsentlastung Zeller Berg (Heimspiele Fußball, Lösung Verkehrsaufkommen Kreuzung Mc Donald's);
- weitere überregionale Verkehrsanbindung;
- wie sollen in Abhängigkeit vom Stadionumbau weitere Außenflächen für Breiten- und Profisport genutzt werden;
- wie lassen sich die Zufahrt vom zukünftigen Gewerbegebiet Am Güterbahnhof (Schwerlastverkehr, Gleisquerung) zum Autobahnzubringer, die geplante neue Tankstelle in Verbindung mit einer gelungenen Parkplatzlösung sinnvoll kombinieren;
- gibt es Stellflächen für LKW;
- der ehemalige Gutshof des Klösterleins muss als attraktiver Bestandteil der Stadtentwicklung in diesem Bereich in die Konzeption eingebunden werden;
In Anbetracht der Wohnqualität auf dem Zeller Berg und dem Bestreben nach neuer Gewerbeansiedlung sollte die Konzeption umfassend sein. Als Oberbürgermeisterin ist das ein Schwerpunkt meiner Stadtentwicklung.
Konzeption Wellner-Areal
Die Rettung und Wiederbelebung des Wellnerareals ist der Schwerpunkt der innerstädtischen Aufwertung. Hier gilt es in einem großen Kompromiss das wieder aufzupolieren, was uns einst Bedeutung verliehen hat. Kulturschätze sind Magnete. Das kann architektonisch gelingen, museal kann es gelingen, wenn die Ausstellungsstücke von überregionaler Bedeutung sind. Ansonsten muss auch Modernität gelebt werden in einem Multifunktionskomplex. Gehobener Wohnanspruch könnte bedient werden. Fördermittelgeber wollen eine Tragfähigkeit nachgewiesen bekommen. Das ist die Herausforderung in einer bisher schnell schrumpfenden Stadt. Am Ende sollte es nicht nur um Freizeit und Kultur gehen. Die Frage sei erlaubt, ob unsere ansässige Industrie nicht doch unter gewissen Gesichtspunkten gewerbliche Räume dort für sich nutzt. Sei es für Forschungs- oder Kompetenzentwicklung, sei es für Marketing oder für einen gemeinsamen Industriedesign-Standort. Design ist diesem bemerkenswerten Ensemble immer ein Thema gewesen.
Die Durchführung einer Landesausstellung in Aue zur Sächsischen Industriegeschichte wurde durch den Antrag der Freien Wähler überhaupt erst thematisiert.
Ortsteilzentren
In einer weiter differenzierten Gesellschaft ist eine soziale Verankerung im beruflichen Umfeld notwendig, zudem ist das Erleben von Gemeinschaft im Wohnumfeld identitätsfördernd.
Ich bin der Meinung, in jedem Stadtteil sollte es ein sozio-kulturelles Zentrum geben, wo generationenübergreifende oder -spezifische Angebote zur Gemeinschaftsförderung existieren.
Das Thema hat visionären Charakter und kann von der Stadt Aue allein nicht geleistet werden. Hier ist bürgerschaftliches Engagement gefragt (z.B. Verein). Der Stadtteil Alberoda macht es uns vor.
Weitere Aspekte diesbezüglich sind die Revitalisierung von Leerstand und eine neue Sinngebung von Objekten und beteiligten Einwohnern.
Neben Vereinsleben und Raum für aktive Senioren kann soziales Engagement stattfinden:
- Angebote für Kinder und Jugendliche
- Stillgruppen
- Weihnachten für Alleinstehende
- Projekt „Mein Kind – eine schöne Aufgabe“ (Resozialisierungsangebote für Mütter und Väter)
- Sportangebote
Kinderfreundliche Stadt
Als Oberbürgermeisterin will ich Aue zu einer guten Adresse für Familien machen. Ich stehe durchweg zu den Leistungen, die bereits seit mehreren Jahren durch den Stadtrat mehrheitlich getragen werden, wie das Babybegrüßungsgeld, die kostenlosen Angebote im Vorschuljahr der Kindergärten und die Leistungen bei der Schülerbeförderung (Kostenübernahme des Eigenanteiles für Nichtauer der Klassen 5 und 6 der Mittelschule Aue-Zelle).
Kinder mehr in den Mittelpunkt rücken, z.B. durch:
- einen Spielplatz „Kinderbaustelle“
- ein Kinderzentrum im Wellner-Objekt
- ein motivierter und ideenreicher Kinderweihnachtsmarkt
- Projekt „Mein Kind – eine schöne Aufgabe“ (für Auer Kinder in schwierigen Situationen, Resozialisierungsangebote für Mütter und Väter)
- den bundesweiten Familienkongress nach Aue holen
- Kinderempfang im Rathaus
- Angebote für Jugendliche schaffen
Nach dem Motto "Unsere Stadt Unsere Verantwortung" müssen wir es gemeinsam schaffen, die Folgen des demografischen Wandels abzumildern.
Diese 3 großen Themen sind auch mein kommunaler Beitrag zur Stabiliserung des Einzelhandels, der Schülerzahlen und des zukünftigen Fachkräftebedarfs.